Tagebuch einer Hundemama: Kapitel I - III

Kapitel I: Mein erstes Mal!

Liebes Tagebuch,

nachdem meine Mama Anny dir immer fleißig ihre Gedanken und Gefühle anvertraut hat, möchte ich dir heute auch mal was erzählen.
Seit einigen Tagen laufen mir meine Mamas hinterher und heben mir meine Rute hoch und fummeln mit einem Tempo an meiner Schnalle herum und sagen, dass es nicht mehr lange dauern wird. Ich weiß gar nicht, was die damit meinen, aber plötzlich hat sich mir offenbart, worüber die sich andauernd unterhalten: Ich bin läufig geworden, aber ja nicht zum ersten Mal! Warum machen die so ein Tamm- Tamm deswegen? Die ersten 2 Tage meiner Läufigkeit kamen nur ein paar Tröpfchen, aber ab dem 9. Mai hab ich so richtig angefangen zu bluten, so wie ich das sonst so von mir kenne. Also alles normal aus meiner Sicht, aber die Frauchen verhalten sich irgendwie anders. Am Freitag, den 13. Mai ging die Mama Alex mit mir zur Frau Dr. Ruloff und mir schwante schon nichts Gutes. Dann hat die Frau Dr. mir doch tatsächlich mit einem Wattestäbchen hinten ein bisschen Blut herausgeholt und es auf ein kleines Glasplättchen gestrichen und mir von meinem schönen Haarkleid an meinem Unterarm einfach ein Büschel abrasiert und mir mit einer Nadel Blut aus meiner Vene abgezapft – vielleicht ist die doch keine Tierärztin, sondern ein Vampir?!?
Also irgendwie kommt mir das alles sehr komisch vor, deshalb war ich auch ein bisschen aufgeregt, aber meine Mama Alex hat ja auf mich aufgepasst, die würde mich auch vor einem Vampir beschützen. Nun ja, nach meinem Aderlass sind wir noch mal nach Hause gefahren und alles war wie zuvor. Drei Tage später sind Anny, Brandy und ich ins Auto gestiegen und dachten, wir gehen wie jeden Montagmorgen mit unserer Zusatzmama Yvonne spazieren. Da bringt die mich doch schon wieder zu diesem Vampir, diesmal musste mein anderer Unterarm herhalten und danach ging es dann doch noch zum gewohnten Spaziergang. Der darauf folgende Mittwoch und Freitag Abend hat mich Mama Alex auch dorthin geschleppt und ich war mittlerweile ziemlich genervt von dieser Prozedur und zum krönenden Abschluss kam die Kollegin von der Frau Dr. Vampir dann schon wieder mit diesem dämlichen Wattestäbchen.
Aber nach diesem vierten Mal war plötzlich alles anders. Meine Mama Alex hat durch so ein komisches Rohr geschaut und hat dann gesagt: „Okay, dann fahren wir wohl morgen Nachmittag!“ Aber wohin denn? Fahren wir wieder in Urlaub ans Meer? Oh, darüber hätte ich mich ja sehr gefreut, aber warum musste ich dafür soviel Blut hergeben? Irgendwie hat das für mich alles nicht so recht zusammen gepasst.

Am nächsten Morgen haben meine Mamas mehrere Taschen gepackt und dann sind wir nach Illingen gefahren, wo die Mamas noch was gegessen haben. Danach haben wir meine Mama Anny bei Oma Gitte und Opa Klaus abgegeben und sind dann ohne sie fast 3 Stunden Auto gefahren.
Als wir dann ausgestiegen sind, hatte ich eine leise Ahnung, wo wir waren: Wir waren nach Solingen gefahren, wo ich bei meiner Prüfung im April zu Besuch war. Da hab ich doch den hübschen Dundee kennen gelernt, in den ich mich ja schon ein bisschen verliebt hatte. Der war so charmant und trotzdem nicht aufdringlich – so mag ich das! Außerdem sieht er einfach verdammt gut aus:-) !!!
Nun ja, nachdem meine Mamas mit der Mama vom Dundee ein bisschen geredet haben, sind wir plötzlich hinters Haus auf die Wiese gegangen und dann stand er plötzlich vor mir – mein Traumprinz vom letzten Mal – Dundee!!!

Also ehrlich, der war ja noch viel hübscher, als ich ihn in Erinnerung hatte und ihm ging es offenbar genauso, denn er kam ganz aufgeregt auf mich zu. Wir haben uns beide über unser Wiedersehen so gefreut, dass wir erstmal ganz wild auf der Wiese rumgehüpft sind. Dabei hat er mir dann zärtlich ins Ohr geflüstert, dass er mich sehr vermisst hat und gerne mit mir alleine sein würde. Aber unsere Mamas waren ja auch noch da und da hab’ ich ihm gesagt, dass wir noch ein bisschen warten müssen, bis die mal einen Kaffee trinken gehen. Trotzdem konnte er es kaum erwarten und dann hab ich ihm doch noch deutlich zu verstehen gegeben, dass wir bis morgen warten müssen, da ich mich noch nicht soweit fühle!
Schweren Herzens hat er das dann eingesehen und ist zu seinem Kumpel Isac gegangen, der auch schon ein Auge auf mich geworfen hatte und hat ihm sein Leid geklagt – der konnte das gut verstehen, hat ihn aber ermutigt sich in Geduld zu üben, was er dann auch getan hat.
Nachdem Dundees Mama Mirjam mit ihrem Freund Dirk uns vier Landeiern noch die Düsseldorfer Altstadt bei Nacht gezeigt hatten und wir doch dort tatsächlich beim „Gosch“ Fisch essen waren, was wir sonst immer nur auf Sylt können, haben wir die restliche Nacht bei Oma Mecki und Opa Wolfi verbracht, die aber erst sonntags nachmittags aus dem Urlaub zurückkommen sollten. Wir haben doch tatsächlich bis 10.30 Uhr geschlafen, so müde waren wir alle 4 und ich habe ganz süß von meinem Dundee geträumtJ!!
Nach dem Frühstück haben wir uns dann fertig gemacht, um endlich wieder nach Solingen zu „meinem“ Dundee zu fahren. Auf dem Weg dorthin habe ich meiner großen Schwester Brandy gebeichtet, dass ich mich bis über beide Ohren in den Dundee verliebt habe, worauf hin sie nur ganz verschmitzt geschaut und dann gesagt hat:“ Ich weiß- kleine Schwester! Das sieht ja ein Blinder mit Krückstock! Ich helfe euch heute die Mamas abzulenken, damit ihr beiden mal ungestört sein könnt.“
Gesagt, getan- als wir dort angekommen sind, hat es nicht lange gedauert, bis ich mit Dundee auf die Wiese hinterm Haus durfte und dann ging alles ganz schnell! Er war sehr zärtlich und vorsichtig, aber hat mir doch klar zu verstehen gegeben, dass er jetzt nicht mehr länger warten wollte und ich wollte auch nicht mehr warten! Dundee hat mich also am Sonntag, den 22. Mai 2011 zu einer wahren Hündin gemacht und ich fand es einfach nur traumhaft schön! Und das Gute war, dass unser Rendezvous nicht direkt vorbei war, denn nach den ersten stürmischen Augenblicken sind Dundee und ich ineinander hängen geblieben! Anny hat mir nachher erzählt, das das völlig normal bei uns Hunden ist. Nach dem Liebesakt hängen Rüde und Hündin noch 10 – 60 Minuten ineinander fest. Bei uns waren es erfreulicherweise nur 10 Minuten, denn sonst hätte ich glaube ich Muskelkater bekommen, schließlich hing Dundee ja noch halb auf mir! Danach war ich sehr müde und Dundee auch, sodass wir danach ein ausgedehntes Nickerchen gemacht haben. Zuvor haben wir uns natürlich für den Abend noch mal verabredet!
Auch am Abend fanden wir zueinander und es war noch viel schöner, als beim ersten Mal! Mit funkelnden Augen aber schweren Herzens haben wir uns gegen 22.30 Uhr verabschiedet, denn wir durften in unserer Hochzeitsnacht leider nicht zusammen sein. Dafür haben wir uns aber versprochen, dass wir am nächsten Morgen ganz früh noch mal vorbeischauen, um dann ein letztes Mal….du weißt schon!!!
Am 23.05.2011 stand Dundee schon morgens früh mit Blümchen im Fang an der Tür und hat mich hereingebeten. Ich hatte mich in mein schönstes Kleid geworfen und mein leckerstes Parfum drauf getan, um ihn ein letztes Mal zu verführen. Wir waren so verliebt und haben die Welt um uns herum vergessen, sodass uns auch der Baulärm und die neidvollen Blicke der Handwerker in Nachbars Garten nicht gestört haben.

Jetzt kam leider für uns die Zeit zum Abschied und so mussten wir uns schweren Herzens trennen, in der Hoffnung, dass dies nicht unser letztes Zusammentreffen war. Brandy hat mich dann auf der Fahrt nach Hause getröstet und als wir dann endlich ankamen, habe ich mir meine Erlebnisse des Wochenendes noch einmal durch den Kopf gehen lassen – ich glaube das war die Aufregung?!

 Kapitel II: Souvenirs von Dundee!!

In den folgenden 3 Wochen nach meinem ersten Mal war eigentlich alles wie immer. Zwar hat meine Mutter Anny mir ständig am Höschen geschnuffelt (man muss ihr zugute halten, dass sie bei meinem Date ja nicht dabei war und anscheinend „den Braten gerochen“ hat bevor ich überhaupt wusste, was los war!), aber ansonsten war alles normal. Dann fing es plötzlich an, dass ich ständig müde war und den ganzen Tag am liebsten mir irgendwem gekuschelt hätte (Dundee war ja nicht da und so musste ich dann einen Ersatzkuschelpartner suchen). Ich wusste selbst nicht so genau, was mit los war?! War es Liebeskummer? Nein, meine Frauchen haben mir ja versprochen, dass ich Dundee bald möglichst wieder sehen darf. Aber irgendwas war anders. Und als Dörte dann irgendwann mit einem gelben Band meinen Bauchumfang gemessen hat, fiel auch mir auf, dass ich irgendwie breiter geworden bin. Ursprünglich hatte ich ein Idealtaillenmaß von 59 cm. Jetzt, 4 Wochen nach meinem Date waren es schon 63 cm! Und ständig gluckerte und gluckste es in meinem Bauch?! Mama Anny hat mir dann geflüstert, dass ich Babys im Bauch hätte. Zuerst wusste ich nicht, woher die kommen, aber dann erinnerte Anny mich an mein Date… Das ist ja toll! Da hat Dundee aber vorgedacht! Er wusste bestimmt, dass ich ihn vermissen würde und hat mir ein Geschenk hinterlassen! Ein Gentlemen- ich liebe ihn! Mama Anny warnte mich zwar vor und sagte, dass diese kleinen Dundees größer werden und irgendwann aus mir heraus wollen, aber ich bin trotzdem glücklich!

Heute waren wir alle, zusammen mit meiner Patin Petra beim Vampir. Aber dieses Mal hat sie gar kein Blut gezapft, sondern mich rücklings auf so einen Tisch gelegt, mich schon wieder rasiert (Warum rasieren Menschen eigentlich immer Haare weg?) und mir dann so Glibber auf den Bauch geschmiert. Ich kann Euch sagen, Menschen sind schon komische Tiere?!? Nachdem die dann so ein Ding auf meinen Bauch gehalten hat, sind plötzlich alle in Verzückung geraten. „Oh, guck mal, da ist noch einer:-)… Der ist schon 2,9 cm groß… Und da, da sieht man 6 Stück….“ Menschen brauchen anscheinend so einen Flimmerkasten, um zu sehen, was wir Hunde schon längst wussten: Ich bin trächtig!!! (So nennt man das in Menschensprache!?) Und ich merke ja, dass Dundee mir da einige kleine Junioren hinterlassen hat! 
Mama Anny hatte mir erklärt, dass ich und Du und jeder von uns so ein Erinnerungsstück von einem romantischen Date sind! Ich bspw. bin ein Souvenir von Mama Anny’s Date mit Cuby! (Ich weiß nicht, ob ich das hier so sagen darf, aber Mama Anny hatte schon 3 Lover! Nein, ich bleibe Dundee treu! (Gut, man soll niemals nie sagen….) Er hat mein Leben verändert. Ich fühle mich ganz anders, bin viel reifer und wenn die anderen Mädels so richtig wild toben, halte ich mich da heraus. Ich muss doch auf die Junior- Dundees aufpassen. Sonst wird der noch sauer, wenn ich auf sein Geschenk nicht ordentlich aufpasse! Aber auch innerlich hab ich mich verändert. Ich bin ziemlich antriebsarm, will viel schlafen usw. Ein Beipiel: Eines meiner Frauchen geht jeden Tag in die untere Ebene des Hauses jagen. Sie kommt dann hoch und hat Fleisch dabei, das wir dann zum Frühstück kriegen. Zwar könnte ich auf das ganze Grünzeug im Essen verzichten- aber man muss ja Kompromisse eingehen. Nach diesem Schlemmermahl sieht es an unserem Essplatz immer schlimm aus. Und bisher haben meine Schwester Brandy und ich dann immer alles sauber geleckt. Aber jetzt ist mir nicht mehr danach. Solch niedere Arbeiten können jetzt meine Untertanen machen. Gut, meine Mama Anny hat es noch nicht gerafft, dass ich jetzt so langsam, aber sicher die Führung übernehme. Ich will sie ja auch nicht verletzten. Sie hat unser Rudel die ganzen Jahre über vorbildlich geleitet. Aber irgendwie fühle ich, dass ich jetzt an der Reihe bin. Schließlich ist sie ja schon Oma (meine Schwester Cimmi hat ja schon letztes Jahr Welpen bekommen) und in mir wächst die nächste Generation der Adams Angels heran. Aber ich werde sie in den nächsten Monaten behutsam darauf vorbereiten. Vielleicht merkt sie es ja gar nicht *hihi*.
So, jetzt muss ich aber noch mal schlafen. Ich bin schon wieder so kaputt….

Kapitel III: Steht Besuch ins Haus?

Ach, liebes Tagebuch, ich kann Dir sagen.... Ich passe kaum noch durch die Tür! Nein, im Ernst. Ich passe zwar noch durch, aber ich bin trotzdem ganz schön rund geworden. Ich weiß zwar nicht genau warum ich so dick geworden bin, aber es scheint normal zu sein. Und ich habe den ganzen Tag das Bedürfnis, mir den Bauch streicheln zu lassen. Komisch, oder? Vor ein paar Tagen haben die Dundee- Souvenirs angefangen, in meinem Bauch Rollball zu spielen. (Das ist übrigens ähnlich wie Fußball bei den Menschen- so mit Tor und so. Nur dass wir Hunde den großen Ball mit der Schnauze stupsen. Ist ein super Tobespiel! Nur in meinem Bauch hätte das jetzt nicht unbedingt sein müssen. Aber so weiß  ich wenigstens, dass es den Maya und Dundee juniors gut geht:-) Meine Frauchen haben mir erzählt, dass Mama Anny bei ihrem ersten Souvenir- Auswurf (wobei man das wohl Geburt nennt; hat wohl irgendwas mit Geburtstag zu tun; und das ist super- da gibt es immer was Leckeres zu Essen:-) 87 cm Bauchumfang hatte. ich dachte das wäre viel, bis mein Bauch gemessen wurde: Heute, also am 56. Tag meiner Souvenirbrütung habe ich schon über 90 cm! Und dabei war ich vorher so schlank und durchtrainiert. Und Mama Anny hat mir gefüstert, dass der Bauch in den nächsten Tagen noch besonders viel wächst! Ich glaube, die war ein wenig schadenfroh!?
Aber es gibt auch viele Dinge, die ich nicht so verstehe. Dass sich mein Körper nach meinem Rendevous verändert hat, hab ich ja akzeptiert (Ach, hab ich Dir eigentlich schon erzählt, dass ich aussehe wie eine Milchkuh?!?! Ich hab voll den Euter! Und das riecht auch so komisch. Aber irgendwoher kenne ich den Geruch... Ich kann es nur nicht einordnen!?) , aber dass sich aufgrund von so ein paar Stunden Spaß mein ganzes Leben verändert, hätte ich nicht erwartet! Naja, mir gefällt es ja eigentlich... Es ist nur alles so seltsam!? Bspw. hab ich ständig Hunger, obwohl ich früher ja stets auf meine Linie geachtet habe. Aber jetzt hab ich nur noch das Bedürfnis zu essen, zu schlafen und zu kuscheln. Außerdem bin ich ab und zu so kurzatmig. Und auch beim Toben uns Spielen ist das komisch. Früher war ich immer als erste dabei, wenn's hieß "Attacke", aber jetzt spiele ich nur noch ein wenig. Und wenn's dann zu dolle wird, dann versteck' ich mich hinter Frauchen. Du musst nicht denken, ich wäre ein Angsthase! Aber irgendwie hab' ich das Gefühl, ich müsste auf die Dundee Souvenirs aufpassen. Ich will ihn ja nicht enttäuschen. Ein weiterer Punkt ist das Gassigehen. Sonst konnte es mir nicht schnell genug gehen und ich war total unternehmungslustig. Aber jetzt bin eine richtige Couchpotatoe geworden! Gut, ich gehe die Gassirunden immer tapfer mit. Aber das mache ich wegen Alex und Dörte! Weisst Du, Menschen brauchen viel Bewegung! Die gehen jeden Tag in den Wald. Die brauchen das anscheinend für ihre Verdauung. Bei uns Hunden würd' das ja auch so gehen, aber da wir sie nicht enttäuschen wollen, gehen wir halt immer mit. Kann ja nicht schaden. Aber schnell geht das nicht mehr. Sonst gehen wir ja immer E- Rolli joggen, aber im Moment bin ich froh, wenn ich die Runde hinter mich bringe. Wenn es zurück zur fahrenden Hundehütte geht, werde ich immer schneller, denn die bringt mich wieder nach Hause.
Ich wäre am liebsten den ganzen Tag zuhause! (Meine Güte, bin ich langweilig geworden!) Ich fühle mich da auf ein Mal viel sicherer als draußen. Da ist mein Hunde- und Menschenrudel, mein Essen und natürlich meine Kuscheldeckchen.
Apropos Deckchen: Jetzt haben meine Menschen gestern eine große Kiste ins Wohnzimmer gestellt (Ich bin mal reingegangen und irgendwas kam mir bekannt vor?!) und ganz viele Tücher und Deckchen gewaschen. Ich glaube wir bekommen 'ne Menge Besuch...!?!?! Naja, mal sehen, was die nächsten Tage so bringen. Also lange halte ich das mit dem dicken Bauch und den Rollballspielern nicht mehr aus...
 

zurück